Einleitung
Katherine Langford ist eine der spannendsten und erfolgreichsten jungen Schauspielerinnen ihrer Generation. Durch ihre beeindruckende Darstellung der Hannah Baker in der Netflix-Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ (Original: 13 Reasons Why) wurde sie quasi über Nacht zum internationalen Star und verlieh sensiblen Themen wie Mobbing, Trauma und mentaler Gesundheit eine neue Öffentlichkeit. Doch ihr Talent, ihre Vielschichtigkeit und ihre Leidenschaft für die Kunst reichen weit über diese Rolle hinaus. In diesem umfassenden Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über Katherine Langford – von ihrer Kindheit in Australien, über ihren Weg nach Hollywood, ihre größten Rollen, bis zu aktuellen Projekten und interessanten Hintergrundinfos. Lassen Sie sich mitreißen von der inspirierenden Geschichte einer Künstlerin, die nie aufgehört hat, an sich zu glauben.
Kindheit und Jugend in Australien
Katherine Anne Langford wurde am 29. April 1996 in Perth, im Westen Australiens, geboren. Ihre Mutter Elizabeth Langford arbeitet als Kinderärztin; ihr Vater Stephen Langford ist ärztlicher Direktor bei der Royal Flying Doctor Service Westaustraliens. Katherine wuchs in Applecross, einem wohlhabenden Vorort von Perth, auf. Sie ist die ältere Schwester von Josephine Langford, die später ebenfalls als Schauspielerin international Karriere machte.
Bereits als Kind entdeckte Katherine ihre Liebe zur Musik. Ab 2005 nahm sie Gesangsunterricht und ließ sich sowohl in klassischem als auch in Jazz- und zeitgenössischem Gesang ausbilden. Außerdem war sie begeisterte Schwimmerin und schaffte es sogar in die nationale Spitze. Im Perth Modern School – einer renommierten Schule für Begabtenförderung – konzentrierte sie sich auf Musik und Schauspiel und war gleichzeitig Sportkapitän.
Ursprünglich interessierte sich Kathrine für Medizin und Politik. Doch im Alter von 16 Jahren sollte ein Konzerterlebnis ihre Pläne grundlegend verändern: Nach dem Besuch von Lady Gagas „Born This Way Ball“ beschloss Langford, Klavier zu lernen. Inspiriert von den Botschaften der Künstlerin, komponierte sie eigene Songs – darunter das Antisuizid-Lied „Young and Stupid“, das sie nach einer Selbstmordserie Jugendlicher in Perth schrieb.
Für ihr letztes Schuljahr gab sie das Schwimmen auf, um sich voll und ganz auf Musik und Schauspiel zu fokussieren. Sie trat auf Wettbewerben auf, gewann Preise für Gesang und Schauspiel und erlangte so regional erste Bekanntheit.
Ausbildung und die ersten Schritte im Schauspielgeschäft
Nach dem Schulabschluss war Langford fest entschlossen, eine professionelle Schauspielkarriere zu verfolgen. Doch der Weg dorthin war steinig: Alle Schauspielschulen, bei denen sie sich bewarb, lehnten sie ab – sie sei zu jung, habe zu wenig Lebenserfahrung.
Davon ließ sich Langford jedoch nicht entmutigen. Sie belegte verschiedene Schauspielkurse und nahm an Workshops in Perth teil. Um ihre Ausbildung finanzieren zu können, arbeitete sie im Nebenjob und sparte für ihre großen Träume.
2014 bis 2015 absolvierte sie eine Ausbildung an der Principal Academy of Dance & Theatre Arts (Musical Theatre), spielte in der Bühnenproduktion von „Godspell“ und wurde neben vier weiteren Talenten für das renommierte Advanced Actors Residency Program am National Institute of Dramatic Arts (NIDA) ausgewählt. Es folgten Engagements, unter anderem am Nicholson’s Academy of Screen Acting und ein Angebot des Western Australian Academy of Performing Arts (WAAPA) – doch Langford entschied sich erneut gegen ein klassisches Studium und für die direkte Suche nach professionellen Rollen.
Erste Filmerfolge und internationale Durchbruch
2015 und 2016 sammelte Langford erste Kameraerfahrung in Kurzfilmen wie „Story of Miss Oxygen“, „Imperfect Quadrant“ und „Daughter“. Insbesondere ihre Hauptrolle in „Daughter“ sorgte für Aufsehen: Der Film wurde beim legendären Cannes Film Festival uraufgeführt. Trotzdem blieb der große Sprung zunächst aus: Bei internationalen Serienproduktionen wie „Riverdale“ oder „Will“ schaffte sie es ins Vorsprechen, erhielt die begehrten Rollen aber nicht.
Doch 2016 kam schließlich die große Chance: Über ein Skype-Casting erhielt sie die Hauptrolle in der Netflix-Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ (13 Reasons Why). Die US-Produktion suchte gezielt nach einer frischen, unverbrauchten Darstellerin für die vielschichtige Figur der Hannah Baker – Langford überzeugte sofort, obwohl sie bis dahin nie in Amerika gearbeitet hatte. Innerhalb von nur zehn Tagen musste sie ein O-1 Arbeitsvisum organisieren, um zum Dreh anreisen zu können.
„Tote Mädchen lügen nicht“: Eine Rolle, die alles veränderte
Langfords Rolle als Hannah Baker war eine der zentralen und anspruchsvollsten des globalen TV-Geschehens der letzten Jahre. Die Serie thematisiert den Selbstmord einer jungen Schülerin und die daraus resultierenden Folgen für Freunde, Familie und Mitschüler. Langfords Darstellung verlieh Hannahs Emotionen, Erlebnissen und Traumata eine eindrückliche Tiefe und Authentizität. Um die Rolle bestmöglich zu verstehen, sprach sie mit Experten für sexuelle Gewalt sowie einer Psychiaterin für Jugendentwicklung.
Schon mit der ersten Staffel wurde sie zum internationalen Star und Vorbild für viele Jugendliche. Die Presse lobte insbesondere ihre emotionale Vielschichtigkeit. Die Hollywood Reporter schrieb: „Langfords herzzerreißende Offenheit lässt einen für ein Schicksal hoffen, das unmöglich ist. Ihr Spiel ist voller dynamischer Bandbreite“.
Für ihre Leistung wurde Langford für einen Golden Globe Award in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin – Drama nominiert. Nach der zweiten Staffel verließ sie 2018 die Serie, kam aber für einen Gastauftritt in der vierten Staffel zurück.
Karriere in Film und Fernsehen nach dem Netflix-Erfolg
Nach dem durchschlagenden Erfolg von „Tote Mädchen lügen nicht“ eröffnete sich für Katherine Langford Hollywood. 2018 übernahm sie die Rolle der Leah Burke in der romantischen Komödie „Love, Simon“, die das Coming-out eines Jugendlichen auf sensible Weise thematisiert. Ihre Performance wurde von der Kritik gelobt.
Es folgten weitere Rollen in innovativen und erfolgreichen Produktionen
„The Misguided“ (2018): Ihr erster Full-Length-Featurefilm, eine Independent-Komödie von Shannon Alexander.
„Knives Out – Mord ist Familiensache“ (2019): In Rian Johnsons gefeiertem Krimi war sie als Meg Thrombey zu sehen – an der Seite von Größen wie Daniel Craig, Jamie Lee Curtis und Chris Evans.
„Avengers: Endgame“ (2019): Langford drehte Szenen als erwachsene Version von Tony Starks Tochter Morgan, ihre Auftritte entfielen jedoch beim finalen Schnitt.
„Spontaneous – Zerplatzt“ (2020): Eine schwarzhumorige Komödie über das Erwachsenwerden in Zeiten unkontrollierbarer Ereignisse.
„Cursed – Die Auserwählte“ (2020): Als Nimue in der aufwendig produzierten Netflix-Fantasyserie übernahm sie erneut eine Hauptrolle und demonstrierte ihre Wandelbarkeit als Schauspielerin.
„Savage River“ (2022): Die australische Krimiserie belegte erneut Langfords Vielseitigkeit.
Die Bühne ruft: „Cabaret“ am West End
Nach ihren Erfolgen im Film- und Fernsehgeschäft zog es Langford 2024 erstmals auf die große Theaterbühne. In Rebecca Frecknalls gefeierter West-End-Produktion von „Cabaret“ übernahm sie die ikonische Rolle der Sally Bowles – ein beruflicher Meilenstein und ihr professionelles Bühnendebüt zugleich.
Im Podcast-Interview berichtete sie offen über die Herausforderungen ihrer ersten großen Bühnenrolle und was es für sie bedeutet, sich auf komplett neues Terrain zu wagen: „Ich erinnere mich, wie ich als 18-Jährige bei einem wichtigen Workshop regelrecht vor einem Saal voller prominenter Schauspielstars gebombt bin … Aber genau aus solchen Rückschlägen wächst man am meisten“, so Langford.
Privatleben und Persönlichkeit
Katherine Langford ist dafür bekannt, sehr bedacht mit ihrem Privatleben umzugehen und gibt nur selten persönliche Einblicke. Sie lebt wechselweise zwischen den USA, Großbritannien und Australien. Ihre enge Beziehung zu ihrer Familie und insbesondere zu Schwester Josephine, die selbst als Schauspielerin durch die „After“-Filmreihe bekannt wurde, ist mehrfach dokumentiert.
Auf Social Media, speziell Instagram, erreicht Langford mit wenigen, authentischen Inhalten Millionen von Followern und setzt sich für mentale Gesundheit, Diversität und die Förderung junger Künstlerinnen ein.
Auszeichnungen und Nominierungen
Langford wurde bislang mehrfach für ihr Talent ausgezeichnet und für zahlreiche Preise nominiert – darunter.
Golden Globe Award 2018: Nominierung als Beste Hauptdarstellerin Drama für „Tote Mädchen lügen nicht“.
Diverse Filmpreise für Nachwuchsdarstellerinnen und Ensemble-Leistungen.
Katherine Langford im Interview: Inspiration und Botschaft
In mehreren Interviews beschreibt Langford, wie wichtig ihr ihre künstlerische Arbeit ist – nicht nur als Beruf, sondern auch als Möglichkeit, zu gesellschaftlichen Debatten beizutragen. Besonders die Themen psychische Gesundheit, Unterstützung von Jugendlichen und Female Empowerment liegen ihr am Herzen. Ihr Ziel: Geschichten erzählen, die verbinden und zum Nachdenken anregen.
FAQs
Wann und wo wurde Katherine Langford geboren?
Katherine wurde am 29. April 1996 in Perth, Australien, geboren.
Wer ist Katherine Langfords Schwester?
Josephine Langford, ebenfalls Schauspielerin, bekannt aus der „After“-Filmreihe.
In welcher Serie wurde sie international berühmt?
Mit ihrer Hauptrolle als Hannah Baker in „Tote Mädchen lügen nicht“ (13 Reasons Why).
Welche wichtigen Filme und Serien hat sie noch gespielt?
Unter anderem in „Love, Simon“, „Knives Out“, „Cursed – Die Auserwählte“ und „Spontaneous – Zerplatzt“.
Hat Katherine Langford einen Preis gewonnen?
Sie wurde unter anderem 2018 für den Golden Globe Award als beste Hauptdarstellerin nominiert.
Wo lebt Katherine Langford heute?
Sie pendelt zwischen Australien, den USA und Großbritannien, hält ihr Privatleben aber weitestgehend aus der Öffentlichkeit heraus.
Welche Rolle spielte sie beim „Avengers: Endgame“?
Sie verkörperte die erwachsene Version von Tony Starks Tochter Morgan – diese Szenen wurden aber letztlich aus dem Film geschnitten.
Setzt sich Katherine Langford sozial ein?
Ja, sie besonders für psychische Gesundheit und Empowerment von Frauen.
Wie steht sie zur Bühne?
Seit 2024 glänzt sie erstmals als Sally Bowles im West End in London.
Fazit
Katherine Langford steht exemplarisch für eine neue Generation von Schauspielerinnen: talentiert, reflektiert, sozial engagiert und kompromisslos in ihrer Kunst. Ihr Weg aus Perth an die Spitze von Hollywood und auf die wichtigsten Bühnen der Welt ist bestes Beispiel für Mut, Durchhaltevermögen und Leidenschaft. Mit jeder neuen Rolle beweist Langford, dass echte Größe nicht von Anfang an anerkannt werden muss – sondern sich oft erst im unbeirrten Glauben an die eigene Stimme und in der Offenheit für Weiterentwicklung zeigt.
